Ich finde die Unterteilung in "eng verbundene Gruppen" und "ungebundene Netzwerken", die Wellman vornimmt, etwas arg konstruiert. Die Übergänge sind nämlich immer fließend, und nicht zuletzt werden Leute, die früher in meiner "eng verbundenen Gruppe" waren, irgendwann Teil der "ungebundenen Netzwerke" und umgekehrt. Das bezieht sich sowohl auf die reale als auch auf die Online-Welt.
Das Problem der sozialen Kontrolle besteht meiner Meinung nach im realen Leben ebenso wie in der Online-Welt, wird dort aber natürlich etwas vergrößert. Andererseits denke ich, dass soziale Kontrolle hier auch eine wesentlich kleinere Rolle spielt: In Foren oder Blogs ist es ziemlich egal, ob jemand wirklich der ist, der zu sein er vorgibt, denn eigentlich kommt es hier eher auf Inhalte an (hier wird es erst problematisch, wenn bewusste Falschinformationen gestreut werden). Schwieriger wird die soziale Kontrolle eigentlich nur, wenn es eher darum geht, vom Online-Leben irgendwann auf das reale Leben zu schließen: wer sich im Love-Chat als 1,80 m großer, muskulöser, braungebrannter Latino ausgibt, in Wahrheit aber ein winziger, käsiger Mittvierziger ist, wird natürlich Probleme bekommen. Hier wirkt also die verspätete soziale Kontrolle wieder so wie im richtigen Leben.
freshjive - 1. Dez, 17:01
Die Systematisierung von Wellman macht dene ich auf jeden fall sind. Du hast aber recht wenn Du sagst, dass die Übergäng fliessend sind und man eine gewisse Dynamik beoachten kann. Das sieht Wellman aber durchaus auch so, verwendet seine Kategorien jedoch, um die Unterschiede deutlich zu machen.
Was die geschichte mit der sozialen Kontrolle bzw. den SPAMmern angeht: Ich jeden tag in meinem Offline-Briefkasten Berge von Werbung, die landet direkt im Mülleimer... Lästig, aber eine Gefahr, dass ich nicht herausfinden kann wer dahinter steckt ergibt sich erst gar nicht, weil es mir egal ist. ;-) Anders ist das sicherlich in dem Beispiel mit der falschen Identität im Chat.
Wobei bei QWeblogs zu beobachten ist, dass die meisten Blopgger sich zu erkennen geben. Also pauschlaurteile sind da eher fehl am Platz
Das Problem der sozialen Kontrolle besteht meiner Meinung nach im realen Leben ebenso wie in der Online-Welt, wird dort aber natürlich etwas vergrößert. Andererseits denke ich, dass soziale Kontrolle hier auch eine wesentlich kleinere Rolle spielt: In Foren oder Blogs ist es ziemlich egal, ob jemand wirklich der ist, der zu sein er vorgibt, denn eigentlich kommt es hier eher auf Inhalte an (hier wird es erst problematisch, wenn bewusste Falschinformationen gestreut werden). Schwieriger wird die soziale Kontrolle eigentlich nur, wenn es eher darum geht, vom Online-Leben irgendwann auf das reale Leben zu schließen: wer sich im Love-Chat als 1,80 m großer, muskulöser, braungebrannter Latino ausgibt, in Wahrheit aber ein winziger, käsiger Mittvierziger ist, wird natürlich Probleme bekommen. Hier wirkt also die verspätete soziale Kontrolle wieder so wie im richtigen Leben.
Was die geschichte mit der sozialen Kontrolle bzw. den SPAMmern angeht: Ich jeden tag in meinem Offline-Briefkasten Berge von Werbung, die landet direkt im Mülleimer... Lästig, aber eine Gefahr, dass ich nicht herausfinden kann wer dahinter steckt ergibt sich erst gar nicht, weil es mir egal ist. ;-) Anders ist das sicherlich in dem Beispiel mit der falschen Identität im Chat.
Wobei bei QWeblogs zu beobachten ist, dass die meisten Blopgger sich zu erkennen geben. Also pauschlaurteile sind da eher fehl am Platz