Samstag, 12. November 2005

Wir sind das Netz

In seinem Beitrag "We are the web" für wired schreibt Kevin Kelly über die Geschichte und die mögliche zukünftige Entwicklung des Internets.
Am besten gefällt mir sein Vergleich der "Maschine" Internet mit dem menschlichen Gehirn. Die verschiedenen homepages wirken wie Neuronen die, nicht durch Synapsen, sondern eben durch links miteinander verknüpft sind. Das Internet ist heute schon schwer kontrollierbar, könnte das Ganze sich irgendwann verselbstständigen? Könnte, in einer ganz neuen Art der Evolution, künstliche Intelligenz entstehen, durch Millionen von Usern mit Erfahrungen und damit verbundenen Gefühlen gefüttert? Schon jetzt, wo sich das Internet wohl gerade in der "Pubertät" befindet, gibt es Millionen von aktiven Usern. Und eine Ende ist kaum in Sicht. Wird irgendwann unser Bewußtsein im virtuellen Raum zu finden sein?

Umfrage zur Zukunft des Internets

Im Herbst 2004 wurde von der Elon University und dem Pew Internet & American Life Project eine Umfrage über die nähere Zukunft des Internets gestartet, befragt wurden "Internet-Experten"und Wissenschaftler aus aller Welt. Hier werden interessante Aspekte genannt und auch einige Paralellen zu meiner, zugegeben sehr düsteren Zukunftsaussicht sind zu finden. Die Experten sind sich einig, dass technische Innovationen immer mehr Möglichkeiten und bessere Nutzungsweisen verfügbar machen werden und das es zu grundlegenden Veränderungen in Bereichen der Berufswelt, der Berichterstattung und in Bildung und Erziehung kommen wird. 57% erwarten die Ausbreitung von virtuellen Klassen, 56% erwarten durch Heimunterricht und durch Arbeitsmöglichkeiten zu Hause bedingte Veränderungen in Familienstrukturen. Die Bildung internationaler Interessengruppen, fernab von Hautfarben, Alter und Geschlecht, eine neue Art des sozialen Austauschs verhindern wohl hoffentlich die soziale Vereinsamung des Einzelnen.
Ebenfalls zu erwähnen sind negative Aspekte, terroristischen Gruppen und religiösen Fundamentalisten sind neue Foren des Austausches durch das Netz zur Verfügung gestellt. Ganze 66% der Befragten erwarten einen Anschlag auf grundliegende Infrastrukturen des Internets. Es ist vorstellbar, vorallem wenn sich User-Zahlen und Möglichkeiten in jetzigem Maße weiterentwickeln, dass ein Anschlag einen sehr empfindlichen, realtiv ungeschützten Punkt treffen könnte und dass Informationsnetze zusammenbrechen könnten.
Alles in allem wird meine etwas negativ angehauchte Vision wohl nie zur Realität werden, internationale Kommunikation und auch Austausch in "glokalen" Gruppen werden weiter zunehmen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter, breitet sich in die virtuelle Welt aus, welche jedoch nie ohne die reale funtionieren kann.

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